Drogensucht – Abhängigkeit von illegalen Substanzen

Die Drogensucht oder Abhängigkeit von illegalen Substanzen führt besonders viele Menschen in Therapiezentren wie das Anton Proksch Institut. Nach wie vor ist Cannabis jene illegale Substanz, die am häufigsten konsumiert wird. „Neue psychoaktive Substanzen" oder „Designerdrogen" spielen – ihrer medialen Präsenz zum Trotz – nur eine untergeordnete Rolle.

Anton Proksch Institut: Illegale Drogen

Symptome der Drogensucht

Opioidkonsum (z.B. Opium, Morphium und Heroin) macht in Österreich den Hauptanteil des problematischen, risikoreichen Drogenkonsums aus. Dabei werden häufig mehrere Substanzen gleichzeitig konsumiert (Polytoxikomanie). Betroffene greifen neben Opioiden auch zu Benzodiazepinen, Kokain, Amphetaminen oder auch Alkohol – meist mit den Opioiden als sogenannten „Leitdrogen".
Insgesamt konsumieren rund 30.000 Personen illegale Substanzen, etwa die Hälfte davon lebt in Wien. Ein Viertel der Betroffenen ist weiblich. In den letzten Jahren gab es einen Rückgang des risikoreichen Opioidkonsums in der Altersgruppe der Unter-25-Jährigen mit weniger NeueinsteigerInnen. Ob diese erfreuliche Entwicklung von Dauer ist, lässt sich schwer abschätzen. Auch eine Verlagerung hin zu anderen Substanzen, etwa Cannabis oder Methamphetamin, ist möglich.

Therapie der Drogensucht

Stationäre Behandlungen Drogenabhängiger waren lange ausschließlich auf die Erzielung einer Abstinenz von sämtlichen Suchtmitteln ausgerichtet.
Vollständige Entzugsbehandlungen und daran anschließende längerdauernde, auf soziale und berufliche Wiedereingliederung ausgerichtete Therapieaufenthalte sind nach wie vor fixer Bestandteil des Therapieangebots.

Darüber hinaus gewinnen jedoch Teilentzugsbehandlungen (Entzug anderer konsumierter Substanzen bei Beibehalten oder Reduktion einer Opiatsubstitution) und Therapieaufenthalte unter Beibehaltung einer bestehenden Substitutionsbehandlung zunehmend an Bedeutung.
Auch die stationären Behandlungsdauern sind, je nach sozialer Integration, psychiatrischen Begleit- oder Hintergrunderkrankungen der Suchtproblematik sowie den angestrebten Therapiezielen, variabel und den individuellen Bedürfnissen angepasst.
Wir gehen von einem „biopsychosozialen Krankheitsverständnis" aus. Demnach berücksichtigen wir im Rahmen unserer therapeutischen Arbeit körperliche, psychische und soziale Aspekte, ausgehend von einer all diese Dimensionen erfassenden Diagnostik zu Behandlungsbeginn.
Die Behandlungsangebote werden von einem multiprofessionellen Team erbracht. Neben ärztlich-psychiatrischer Diagnostik und Behandlung, Pflege, Sozialarbeit, Aktivtherapie und dem im Anton Proksch Institut entwickelten Orpheus-Programm ist eine psychodynamisch orientierte stationäre Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting zentraler Bestandteil unseres Therapiekonzepts.

Entzug und Teilentzug

Auf der Station der Drogenabteilung im Anton Proksch Institut werden sowohl auf Erzielung und Aufrechterhaltung einer Abstinenz ausgerichteten als auch auf der Fortführung einer eventuell bestehenden Opiatsubstitution basierende Behandlungen angeboten.
Somit ist eine Vollentzugs- oder auch Teilentzugsbehandlungen möglich. Ersteres meint den vollständigen Entzug aller konsumierten Suchtmittel, zweiteres den Entzug von in der Regel allen Substanzen - bei einem Beibehalten der Opiatsubstitution.
Im Anschluss an einen Voll- oder Teilentzug ist eine stabilisierende stationäre Behandlungsphase in der Dauer von einem Monat möglich.
In aller Regel ist im Anschluss an eine Entzugs- oder Teilentzugsbehandlung jedoch eine längerdauernde stationäre Therapie sinnvoll.

Weiterführende Therapieangebote

An der Station werden, je nach individueller Problemlage, Therapieaufenthalte für die Dauer von 3 oder 6 Monaten angeboten. Bei entsprechender Indikation gibt es die Möglichkeit die Therapiedauer zu verlängern.
Längerdauernde Therapien sind besonders indiziert für:

  • PatientInnen mit deutlich ausgeprägten Persönlichkeitsstörungen oder anderen psychiatrischen Hintergrunderkrankungen
  • PatientInnen, deren Suchterkrankung schon lange andauert
  • PatientInnen, die eine Vielzahl von Suchtmitteln konsumieren und/oder zusätzlich eine stoffungebundene Suchterkrankung entwickelt haben
  • Patientinnen, die keine Ausbildung abgeschlossen haben und/oder beruflich bislang schlecht integriert waren
  • PatientInnen mit insgesamt geringer sozialer Integration

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Allgemeine Informationen

Alle Informationen erhalten Sie in der Beratungsstelle API - Treffpunkt 1050, gerne stehen wir Ihnen telefonisch sowie via Email zur Verfügung.

Ambulatorium API - Treffpunkt 1050
Wiedner Hauptstraße 150
1050 Wien

T: (01) 880 10-1400
F: (01) 880 10-91400
M: treffpunkt-1050@api.or.at

 

Für Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher 

stehen die Suchtberatungsstellen in den Bezirken Mödling, Baden, Wr. Neustadt und Neunkirchen zur Verfügung.

Informationen für Zuweiser

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